Zahlen zum Vulvakarzinom in Deutschland

Das Vulvakarzinom gehört zu den seltenen Erkrankungen obwohl die Zahlen der betroffenen Frauen beständig steigen. Die VulvaKarzinom-SHG e.V. bedankt sich bei Prof. Dr. Katalinic, dem Direktor der Registerstelle des Krebsregisters Schleswig-Holstein und seinem Team für die Erstellung der Zahlen zur Erkrankung. Wir würden es sehr begrüßen, wenn in Zukunft viele Patientinnen über ihre Klinken/ÄrztInnen die anonymisierten Daten an die Krebsregister melden um flächendeckende Ergebnisse erzielen zu können.

Hochrechnungen der Neuerkrankungszahlen:

Alexander Katalinic, Ulrike Gerdeman, Ron Pritzkuleit (Stand: Mai 2015)

Einleitung

Die letzten Zahlen der der Publikation „Krebs in Deutschland“ (Zentrum für Krebsregisterdaten und Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID)) zum Vulvakarzinom beziehen sich auf die Jahre 2009/2010. In dieser Broschüre wird die jährliche Neuerkrankungszahl für das Vulvakarzinom mit 3.100 angegeben. Ziel dieser Auswertung ist es aktuellere Erkrankungszahlen für das Vulvakarzinom in Deutschland abzuschätzen.

Methode

Auf Basis der registrierten Krebsregisterdaten ausgewählter Landeskrebsregister wurden die aktuellsten Zahlen zum Vulvakarzinom aus Deutschland zusammengestellt. Die Vorgehensweise ist auf der Homepage der GEKID (www.gekid.de) unter Methodische Hinweisenachzulesen 

Zusammenfassung 

Ziel der Auswertung sind Abschätzung aktueller Zahlen zum Vulvakarzinom für Deutschland.

Dazu erfolgt auf Basis des Krebsregisters Schleswig-Holstein (KRSH) und auf Basis der Daten der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister (GEKID) eine Hochrechung für Deutschland. 

Für das Jahr 2012 ist nach diesen Schätzungen von einer Zahl zwischen 2.800 (GEKID) und 3.900 (KRSH) Neuerkrankung am invasiven Vulvakarzinom auszugehen. Dazu kommen etwa 1.000 Erkrankungen an einem nicht invasivem Vulvakarzinom (KRSH). 

Insgesamt dürften damit pro Jahr etwa zwischen 3.800 und 4.900 neue Erkrankungsfälle am Vulvakarzinom in Deutschland auftreten.

Aktuelle Zahlen zum Vulvakarzinom vom Zentrum für Krebsregisterdaten/Robert Koch Institut (RKI) : Stichwortsuche Vulvakarzinom

Ältere Zahlen zum Vergleich folgen hier:

A. Katalinic, R. Rawal – Stand April 2008:
Auf Basis der altersspezifischen Neuerkrankungsraten im Saarland und in Schleswig-Holstein (Basis 2000-2004) wurde für die einzelnen Altersgruppen der deutschen weiblichen Bevölkerung eine Hochrechnung durchgeführt. Danach erkranken in Deutschland 2008 pro Jahr zwischen 2.000 und 2.700 Frauen erstmalig an einem Vulvakarzinom.

A. Katalinic, S. Löwigt-Stand November 2009:
Auf Basis der altersspezifischen Neuerkrankungsraten im Saarland und in Schleswig-Holstein (Basis 2000-2006) wurde für die einzelnen Altersgruppen der deutschen weiblichen Bevölkerung eine Hochrechnung durchgeführt. Danach erkranken in Deutschland 2009 pro Jahr zwischen 2.775 und 3.015 Frauen erstmalig an einem Vulvakarzinom.

A. Katalinic, U. Gerdemann-Stand März 2011:
2011 musste von etwa 3.400-4000 Neuerkrankungen am Vulvakarzinom pro Jahr in Deutschland ausgegangen werden.

A. Katalinic, U. Gerdemann, R. Pritzkuleit-Stand April 2012:
Für das Vulvakarzinom fehlen in der nationalen Gesundheitsberichterstattung für ganz Deutschland derzeit noch belastbare Zahlen. Einzelne Krebsregister liefern aber bereits gute epidemiologische Zahlen für ihre Einzugsbereiche. Daher müssen Zahlen zum Vulvakarzinom für Deutschland abgeschätzt werden. Dies erfolgt hier auf Basis des Krebsregisters Schleswig-Holstein (KRSH), bzw. auf Basis der Daten der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister (GEKID). Für das Jahr 2009 ist nach diesen Schätzungen von einer Zahl zwischen 2.600 (GEKID) und 4.100 (KRSH) Neuerkrankung am invasiven Vulvakarzinom auszugehen. Dazu kommen etwa 1.200 Erkrankungen an einem nicht invasem Vulvakarzinom (Carzinoma in situ) (KRSH). Insgesamt dürften damit pro Jahr etwa zwischen 3.800 und 5.300 Erkrankungsfälle am Vulvakarzinom in Deutschland auftreten.

A. Katalinic, U. Gerdemann, R. Pritzkuleit-Stand April 2013:
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen auf Basis des Krebsregisters Schleswig-Holstein (KRSH) sind jetzt relativ konstant die Zahlen bei GEKID steigen noch etwas an, das könnte auf eine verbesserte Datenlage zurückzuführen sein. Somit ist für das Jahr 2010 nach diesen Schätzungen von einer Zahl zwischen 2.800 (GEKID) und 4.100 (KRSH) Neuerkrankung am invasiven Vulvakarzinom auszugehen. Dazu kommen etwa 1.000-1.200 Erkrankungen an einem nicht invasem Vulvakarzinom (VIN/CIS) (KRSH).
Insgesamt dürften damit pro Jahr etwa zwischen3.800 und 5.300 Erkrankungsfälle am Vulvakarzinom in Deutschland auftreten. 

Alexander Katalinic, Ulrike Gerdeman, Ron Pritzkuleit (Stand: März 2014)
Für die Epidemiologie des Vulvakarzinoms fehlten in der Vergangenheit in der nationalen Gesundheitsberichterstattung für ganz Deutschland belastbare Zahlen. Da einzelne Krebsregister in Deutschland schon seit langer Zeit gute epidemiologische Zahlen liefern, wurden auf Basis dieser Register in den letzten Jahren eigene Abschätzungen vorgenommen. Im Jahr 2014 wurde vom Zentrum für Krebsregisterdaten (ZFKD) dann das Vulvakarzinom erstmals in die nationale Berichterstattung mit aufgenommen und erste Zahlen präsentiert. Diese werden hier mit den etablierten eigenen Schätzungen, auf Basis des Krebsregisters Schleswig-Holstein (KRSH), bzw. auf Basis der Daten der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister (GEKID), berichtet.

Für das Jahr 2011 ist nach diesen Schätzungen von einer Zahl zwischen 2.900 (GEKID) und 4.500 (KRSH) Neuerkrankung am invasiven Vulvakarzinom auszugehen. Das ZFKD geht für 2010 von 3.190 Neuerkrankungen aus. 

Dazu kommen etwa 1.200 Erkrankungen an einem nicht invasem Vulvakarzinom (KRSH). 

Insgesamt dürften damit pro Jahr etwa zwischen 4.100 und 5.700 Erkrankungsfälle am Vulvakarzinom in Deutschland auftreten, wobei die höheren Zahlen als realistischer angesehen werden.

Im zeitlichen Verlauf zeigt sich ein ausgeprägter Anstieg der Inzidenz der Vulvakarzinome, von 2003 bis 2011 in der Größenordnung von 70-80%. Ob dies auf eine verbesserte Registrierung zurückzuführen ist, oder andere Ursachen dafür verantwortlich sind, sollte dringend weiter untersucht werden.